Sommertour 2024: Was M-V zusammenhält – Auf Sommertour durchs Land

Anfang August war ich nun schon zum dritten Mal zwei Wochen in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Auf meiner diesjährigen Sommertour wollte ich die Chance nutzen, mit Mecklenburger*innen und Vorpommer*innen in Kontakt zu kommen und zu diskutieren „Was M-V zusammenhält“. Im Fokus standen diesmal Sportvereine, Kunst- und Kultur-Vereine oder Kinder- und Jugendtreffs. Natürlich durften einige Termine zu meinen Fachbereichen Klima und Energie dennoch nicht fehlen. Auf meiner Reise durch das Land konnte ich einige neue Themen für meine parlamentarische Arbeit sammeln.

Los ging es in Greifswald im Büro der FINC foundation. Durch den Fokus auf ökologische Landwirtschaft und regionale Wertschöpfung ist FINC in der ganzen Region um Greifswald, besonders im ländlichen Raum aktiv. Wir haben gelernt, es braucht Investitionen in regionale Logistik zum Beispiel in Lagerhallen und Getreidemühlen, damit sich Lücken in regionalen Wertschöpfungsketten schließen lassen! Anschließend besuchten wir die Akademie nachhaltige Entwicklung M-V, eine Stiftung mit Projekten zu Erneuerbare Energien, regionale Wirtschaft und mehr. Wir waren uns einig, für erfolgreiche und langfriste Veränderungen braucht es echte und ehrliche Bürger*innenbeteiligung egal ob auch dem Land oder in der Stadt, sowie eine zuverlässige Finanzierung durch das Land.

Am Dienstag besuchte ich die Kinder- und Jugendhilfe ZORA. Hier werden in und um Greifswald Kinder und Jugendliche in Wohngruppen betreut. Einrichtungen wie die ZORA sind wichtig, um die Betreuung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen zu sichern und ihnen die Möglichkeit zu geben gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzunehmen! Danach ging es sportlich weiter zu einem Termin mit der HSG Universität Greifswald e.V., dem größten Sportverein in Vorpommern. Der Tag wurde abgerundet mit einer Führung durch das Paludi-Tinyhaus bei Moore and more. Diese stellen aus Rohrkolben und Gräsern nachhaltige Baustoffe her. Durch die wirtschaftliche Nutzung von Materialen aus Paludikultur-Anbau werden Klimaschutz und regionale Wertschöpfung sinnvoll zusammen gedacht.

Den Tag darauf startete ich mit einem Besuch beim Speicher e.V. und der Spielkartenfabrik in Stralsund. Der SPEICHER ist ein Ort zum Kreativ-Sein und Zusammenkommen für Menschen aller Generationen. Da wäre es eigentlich nur logisch, die Finanzierung solcher soziokulturellen Orte, die Städte und Orte beleben, zu verstetigen und auch zu dynamisieren. Anschließend hieß es Vorhang auf im Theater Vorpommern! 270 Mitarbeitende hat das Theater an seinen insgesamt drei Standorten. Darunter fallen 50 Handwerksberufe, was eine Herausforderung vor dem Fachkräftemangel darstellt. Es braucht Schlosser*innen, Techniker*innen oder auch Maskenbildner*innen. Zuletzt hatten wir ein Gespräch mit dem Jugendhaus Storchennest in Niepars, welche ein umfassendes Angebot zur Kinder- und Jugendhilfe haben. Um zum Beispiel das Urlaubsangebot aufrechterhalten zu können, braucht der Verein einen festen Sockelbetrag vom Land. Perspektivisch gilt aber auch hier es braucht eine verstetigte und dynamisierte Finanzierung der Einrichtungen für Kinder- und Jugendhilfe!

Am Donnerstag war ich zu Besuch beim Bürgermeister von Witzin, ein 450 Menschen Dorf östlich von Schwerin. Einwohner*innenzahl steigend! Denn in den letzten Jahren wurde in Witzin der Kindergarten vergrößert, eine Multifunktionshalle gebaut, der Spielplatz erneuert und die freiwillige Feuerwehr mit neuer Technik ausgestattet. Dörfer in Witzin zeigen, wie auch im ländlichen Raum kulturelles, sportliches und gesellschaftliches Angebot Orte bereichern und auch für junge Familien attraktiv machen kann.

Die Woche endete mit einer Fahrt nach Ribnitz-Damgarten zu einer lokalen Buchhandlung. Alleine vom Geschäft mit den Büchern, kann leider heut zu Tage kaum noch ein Buchhandel überleben. Deshalb sind unter anderem innovative Ladenkonzepte wichtig, wie zum Beispiel der Verkauf von Kaffee und Kuchen. Gleichzeitig sind sie wichtige Orte der Begegnung und des Austauschs. Nur einige Kilometer weiter traf ich den AStA der Universität Rostock. Thema war die nötige Bezuschussung der Studierendenwerke Mecklenburg-Vorpommerns durch das Land. Wir waren uns einig: Steigende Kosten durch die Corona-Pandemie, Inflation und wachsende Energiepreise dürfen nicht einzig auf die Studierenden abgewälzt werden.

Die zweite Woche meiner Sommertour begann mit einem Gespräch mit dem Wasser- und Bodenverband Ryck-Ziese, welcher für die Gewässerunterhaltung auf einer Fläche von circa 66.400 ha in und um Greifswald zuständig ist. Auch in Sachen Klimaanpassung und Klimaneutralität hat der WBV als Experte für Gewässeregime eine tragende Rolle.

Mit einigen Mitarbeiter*innen begab ich mich am Dienstag nach Neubrandenburg. Zuerst besuchten wir die Hochschule Neubrandenburg. Auch der AStA und der StuPa der Hochschule Neubrandenburg setzt sich für die Bezuschussung der Studierendenwerke Mecklenburg-Vorpommerns durch das Land ein. Ich lernte das Institut für kooperative Regionalentwicklung kennen und nahm mit, dass es für einen nachhaltigen Strukturwandel in M-V langfristige Förderungen und hauptamtliche Mitarbeitenden braucht, die Ehrenamtsstrukturen unterstützen. Der Rektor der Hochschule Neubrandenburg betonte die Chancen für M-V und den ländlichen Raum, die durch den Hochschulstandort bestehen. Dafür braucht es unbedingt eine bedarfsgerechte Ausfinanzierung für ein hochwertiges Lehrangebot! Der Tag fand seinen Abschluss in Neubrandenburg bei der Europa Union M-V e.V. Der Verein Europa Union bietet verschiedene Formate, um sich mit Europa und europäischen Themen auseinanderzusetzen.

Am Mittwoch traf ich mich mit den Musikschulverband M-V. Die Musikschulen könne sich über eine hohe Nachfrage freue können. Jedoch muss die Landeskulturförderung bedarfsgerecht erhöht werden, um die personelle Ausstattung der Musikschulen zu erhalten. Das nächste Ziel des Tages war der Innovationspark in Relzow zusammen mit der Grünen Landtagsabgeordneten Jutta Wegner. Der Innovationspark zeigt, dass es viele gute Ansätze für nachhaltiges und zukunftsweisendes Wirtschaften gibt und das auch Innovation und neue Ideen unser Land zusammenhalten. Anschließend stieß Constanze Oehlrich, MdL zu uns, um gemeinsam die Polizeiinspektion und den Demokratiebahnhof e.V. in Anklam zu besuchen. Der Verein musste seine Räumlichkeiten im Bahnhof verlassen und in Anklam umziehen. Wir setzen uns dafür ein, dass der Verein in den Bahnhof nach der Sanierung zurückkehren kann!

Die letzten beiden Tage lernte ich einige Kultureinrichtungen kennen. Zunächst in Schwerin die Festspiele M-V zusammen mit Constanze, deren Veranstaltungsplakate ich schon überall im M-V erspähen konnte. Trotz dieser wichtigen Arbeit haben die Festspiele keine institutionelle Förderung. Wir werden uns daher für eine angemessene Förderung der Festspiele und der Kulturlandschaft MVs einsetzen!

Den Abschluss fand meine diesjährige Sommertour beim LaGrange e.V. und beim LebensGut Frankenthal e.V. auf Rügen. Ersteres ist ein toller Ort für Kunst und Jugendarbeit, welcher dringend sicheren Beinen stehen sollte. Förderungen sollten auch für kleinere Projekte einfacher zugänglich gemacht werden. Das LebensGut Frankenthal e.V. möchte ebenfalls das kulturelle Leben im ländlichen Raum bereichern und eine Begegnungsstätten schaffen.

Zum Ende meiner Sommertour haben meine Wahlkreisbüromitarbeiter*innen und ich zu einem Sommerfest auf dem Stralsunder Alten Markt eingeladen. Bei heißen Waffeln und Getränken kamen wir mit alten Bündnisgrünen Bekannten, Bürger*innen und Touristen der Stadt ins Gespräch.

Bei jedem Termin wurde die Ideenliste für parlamentarische Initiativen länger. Gemeinsam mit meinen Fachreferent*innen und meinem Wahlkreisbüro werden wir diese Vorhaben angehen. Darüber und zu meiner sonstigen parlamentarischen Arbeit findet ihr jede Menge Infos auf meiner Webseite und meinen Social-Media-Kanälen.